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Lyrik-Kostproben II und Buchvorstellung


Buch: Titelblatt               ë


Beim Gedichtwettbewerb der Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichtes 2003 erzielte das unten abgedruckte Gedicht 'Weihe der langen Nacht' ("ein bestens gelungenes Stück Poesie" - so der Vorsitzende der Jury, Dr. Klaus Pemsel in seiner Rezension) einen Preis. Es wurde deswegen von mir auch beim Lyrikfest in Basel am 29. November 2003 vorgestellt. Dort las ich auch das Gedicht "Frühherbstglaube", das ich den Globalisierungskritikern (z.B. denen von attac) gewidmet habe.

Beide Gedichte sind inzwischen in der oben abgebildeten Veröffentlichung vertreten:

Schau der Worte - Malerei von Monika Teufel zu und mit Lyrik von Helmut Maier,
A&A Maier Goeze Verlag ISBN 3 - 9807138 - X .


Zum Preis von Euro 9,50 + 0,50 Euro Portoanteil waren noch allerletzte Exemplare des Buches mit 13 Farbreproduktionen bei 
Helmut Maier, Pfarrstr. 17, 73773 Aichwald bzw. über die
E-Mail-Adresse: maiergschwend [ät] maier-lyrik [Punkt] de zu beziehen. Jetzt kann nur noch eine CD mit einer pdf-Datei gleichen Inhalts zum Preis von 6€ plus Porto bezogen werden.   
                                                                                                                                                                                                             
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Weihe der langen Nacht

Im tiefen Schoß des Jahres,
im Lichtlosen
geborgen,
wo heimelig sich mischen
Gewesenes
und Zukunftsschwangeres,
das dunkelbar
den Keim des Lichtes trägt,
der Reife harrend
und des Wegs ins Namenreiche
aus dieser Ruhehöhle
des Bären, des Trägers
in das neu Geschaute,
im Urgrund jenes Quells,
der Leben spendet
die lange Frist
bis zu erneutem Vergehen hin
in heimatliches Dunkel,
da atmet heute erinnernd
Ewigkeit
das Zittern eines Wimpernhärchens lang.

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Das nachstehende Gedicht wurde schon beim entsprechenden Gedichtwettbewerb 2002 prämiert.

Goldwerte

Goldblatt vom Goldbaum
zwischen den Tropfen auf meiner Fensterscheibe
kleben geblieben.
Draußen
auf dem Weg,
auf den ich mich mache,
abschnittsweise
Goldstaub aus einer Eruption
des Herbstvulkans,
bevor er erkaltet.

Lichtgetränkt ist er
wie auch die Auren der Bäume
jeden Augenblick mehr.
Durch heilende Bilder
ins Irdische gehoben
aus dem Umhüllenden.

Nässende Nebelschwaden
auch jetzt noch im frühen Dezember
und halten doch nicht auf
- nein, sie tragen ihn -
den Sonnenglanz des Morgens
und des friedlichen Tuns.


Aus der Rezension des Vorsitzenden der Jury, Dr. Klaus Pemsel:

"Der Text, den Sie zum Wettbewerb eingesandt haben, erzeugt sehr einfallsreich ein aus der Menge herausragendes Sprachkunstwerk. Sie haben es verstanden, Ihr Anliegen vollendet darzustellen. In punkto Bildhaftigkeit, möchte ich sagen, ist Ihr bemerkenswert großes Sprachgefühl wahrnehmbar. Am ansprechendsten fand ich in dieser Hinsicht >>Goldblatt vom Goldbaum<<. Mit Bild und Klang bringen Sie den Goldstaub in das Wort.

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