Lyrik-Kostproben
II und Buchvorstellung
Weihe der langen Nacht Im tiefen Schoß des Jahres, im Lichtlosen geborgen, wo heimelig sich mischen Gewesenes und Zukunftsschwangeres, das dunkelbar den Keim des Lichtes trägt, der Reife harrend und des Wegs ins Namenreiche aus dieser Ruhehöhle des Bären, des Trägers in das neu Geschaute, im Urgrund jenes Quells, der Leben spendet die lange Frist bis zu erneutem Vergehen hin in heimatliches Dunkel, da atmet heute erinnernd Ewigkeit das Zittern eines Wimpernhärchens lang. ë |
Das nachstehende Gedicht wurde
schon beim entsprechenden
Gedichtwettbewerb 2002 prämiert. Goldwerte Goldblatt vom Goldbaum zwischen den Tropfen auf meiner Fensterscheibe kleben geblieben. Draußen auf dem Weg, auf den ich mich mache, abschnittsweise Goldstaub aus einer Eruption des Herbstvulkans, bevor er erkaltet. Lichtgetränkt ist er wie auch die Auren der Bäume jeden Augenblick mehr. Durch heilende Bilder ins Irdische gehoben aus dem Umhüllenden. Nässende Nebelschwaden auch jetzt noch im frühen Dezember und halten doch nicht auf - nein, sie tragen ihn - den Sonnenglanz des Morgens und des friedlichen Tuns. Aus der Rezension des Vorsitzenden der Jury, Dr. Klaus Pemsel: "Der Text, den Sie zum Wettbewerb eingesandt haben, erzeugt sehr einfallsreich ein aus der Menge herausragendes Sprachkunstwerk. Sie haben es verstanden, Ihr Anliegen vollendet darzustellen. In punkto Bildhaftigkeit, möchte ich sagen, ist Ihr bemerkenswert großes Sprachgefühl wahrnehmbar. Am ansprechendsten fand ich in dieser Hinsicht >>Goldblatt vom Goldbaum<<. Mit Bild und Klang bringen Sie den Goldstaub in das Wort. ë |